AeroMobil

Problemstellung und Herausforderung

Die COVID-19-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, wie schnell sich Infektionen über die Luft in Innenräumen verbreiten können. Schulen, Büros oder Gesundheitseinrichtungen stehen seitdem vor der Frage, wie sichere und gesunde Innenräume gewährleistet werden können – ohne aufwendiges Dauerlüften mit hohen Energieverlusten. Bisher fehlten standardisierte und praxisnahe Methoden, um die tatsächliche Wirksamkeit von Luftreinigungssystemen unter realen Bedingungen zu prüfen.

Innovationsgehalt und Ziele

Im Projekt AeroMobil wird erstmals eine mobile, modulare Versuchsanlage entwickelt, mit der Luftreinigungsgeräte in realen Innenräumen wie Seminarräumen, Fahrzeugen oder Gesundheitseinrichtungen getestet werden können. Das Besondere:

  • Kombination von empirischen mikrobiologischen Tests (mit Modellviren, Bakterien und Allergenen) und mathematischer Simulation
  • Sichere, aber realitätsnahe Bewertung unter BSL1/BSL2-Bedingungen
  • Übertragbarkeit der Ergebnisse auf unterschiedliche Raumgrößen

Damit entstehen neue Prüfmethoden und Standards, die Herstellern, Anwendern und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zugutekommen. Das Projekt liefert die Basis, um energieeffiziente und zuverlässige Alternativen zum Dauerlüften zu etablieren.

„Das Projekt zeigt, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Pandemie in nachhaltige Lösungen zu übersetzen – wir können damit gesündere Innenräume für alle schaffen.“
– Konstantin Plank, GET

Ergebnisse und Erkenntnisse

AeroMobil ermöglicht es erstmals, Infektionsrisiken durch Aerosole sichtbar und quantifizierbar zu machen. Hersteller erhalten verlässliche Daten zur Effizienz ihrer Systeme, Anwenderinnen und Anwender können Geräte objektiv vergleichen, und die Gesellschaft profitiert von mehr Sicherheit in stark frequentierten Innenräumen.
Ein besonderes Highlight ist die enge Zusammenarbeit zwischen Technik, Mikrobiologie und Sozialwissenschaften. Dieses Zusammenspiel zeigt, wie interdisziplinäre Forschung praxisrelevante Innovationen hervorbringen kann.

Projektkoordinator und Partner

Das Projekt wird im Rahmen der Strategischen Projekte 2023 (ACR) gefördert.

  • Projektkoordination: OFI – Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik
  • Projektpartner:
    • GET – Güssing Energy Technologies GmbH (technische Entwicklung und Versuchsanlage)
    • ZSI – Zentrum für Soziale Innovation (Stakeholder-Befragungen, Dissemination)