Problemstellung und Herausforderung
Sprinkleranlagen sind in zahlreichen Gebäuden als lebenswichtige Sicherheitsvorkehrung installiert, ihr einziger Zweck bislang: der Einsatz im Brandfall. Doch was wäre, wenn diese Systeme mehr könnten?
Im Forschungsprojekt GRISU-Ex wird genau das untersucht: Die thermische Aktivierung von Sprinkleranlagen als Beitrag zur Energieeffizienz in Gebäuden. Damit stoßen die Projektpartner in ein bislang unerschlossenes Feld vor und schaffen eine Verbindung zwischen Brandschutz und Gebäudetechnik, die neue Maßstäbe setzen könnte.
Die Herausforderung besteht darin, die sicherheitsrelevanten Anforderungen der Sprinklertechnik mit den thermischen Anforderungen der Energietechnik so zu kombinieren, dass beide Systeme ohne Kompromisse funktionieren.
Innovationsgehalt und Ziele
Der innovative Ansatz von GRISU-Ex liegt in der Doppelnutzung vorhandener Infrastruktur: Die in Sprinkleranlagen gespeicherten Wassermengen sollen nicht nur im Notfall, sondern auch im alltäglichen Energiemanagement von Gebäuden genutzt werden können.
Ziel des Projekts ist es, technische Konzepte und Bewertungskriterien zu entwickeln, die diese Integration sicher und wirtschaftlich ermöglichen. Dazu gehören Bestandsanalysen, hydraulische Simulationen und energetische Berechnungen, mit denen die technische und normative Machbarkeit ermittelt wird.
GRISU-Ex verbindet Fachbereiche, die bislang kaum zusammen gedacht wurden – und legt so den Grundstein für eine neue Generation multifunktionaler Gebäudetechnik.
Ergebnisse und Erkenntnisse
Im Projekt entsteht eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Planer:innen, Betreiber:innen und Genehmigungsstellen. Die Ergebnisse sollen aufzeigen, unter welchen Rahmenbedingungen eine thermische Nutzung von Sprinkleranlagen nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist.
Darüber hinaus leistet das Projekt einen Beitrag zur Standardisierung solcher Ansätze im integralen Gebäudebetrieb und liefert Impulse für zukünftige Regelwerke und technische Normen. Die Verbindung von Sicherheit und Energieeffizienz stärkt den nachhaltigen Gebäudebetrieb, durch intelligente Nutzung der bestehenden Technik.
„Sprinkleranlagen sind in vielen Gebäuden vorhanden, sie wurden jedoch bislang ausschließlich als Sicherheitskomponente betrachtet. Dass sie zugleich ein nutzbares Energiespeicherpotenzial besitzen, eröffnet völlig neue Perspektiven für die Gebäudetechnik.“
– Katharina Kreuter-Steiner, Projektleiterin bei Güssing Energy Technologies (GET)
Projektkoordinator und Partner
Das Projekt wird im Rahmen der Strategischen Projekte 2023 der ACR durchgeführt und vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) gefördert.
Projektlaufzeit: 10/2024 – 09/2026
Projektkoordination:
Güssing Energy Technologies GmbH (GET)
Projektpartner:
- AEE INTEC
- IBS – Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung
- IWI – Industriewissenschaftliches Institut


